
Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zu dem Problem.
Fluch der Karibik
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Warum vermeide ich das Risiko?
Herauszufinden warum du Angst hast etwas zu tun ist absolut notwendig, um zu entscheiden, ob du es tun solltest oder nicht. Manchmal ist Angst, oder Unbehagen, ein Zeichen dafür, dass das, was du da machen willst, nicht gut für dich ist. Sie kann aber auch aus etwas stammen, was du einmal erlebt hast, was aber nicht länger deiner Realität entspricht. Die Ursache deiner negativen Gefühle zu differenzieren, zwischen „gerade real“ und „war mal real“ kann dir helfen, zu entscheiden, was du tun willst. Das ist nicht immer einfach und kann das Risiko involvieren dich überfordert zu fühlen, also sei vorsichtig und achte gut auf dich.
Vor einiger Zeit habe ich den Spruch gehört, dass, wenn der Gedanke, die unheimliche Sache nicht zu machen, sich schlimmer anfühlt, als der Gedanke die Sache zu machen, ist dies ein eindeutiges Zeichen dafür, dass du es machen solltest. Wenn ich etwas zu entscheiden hatte, was mir Angst gemacht hat, konnte es passieren, dass sich der Gedanke es nicht zu machen genauso unangenehm angefühlt hat wie der Gedanke es zu machen. So kam es, dass mir der Rat des Spruches keine klare Richtung weisen konnte.
Es brauchte noch eine Weile, bis ich gelernt hatte, was ich tun kann, wenn die beschriebene Technik für mich nicht funktioniert. Was ich herausfand, war, dass wenn dein Nervensystem ein Erlebnis hat, dass es (noch) nicht händeln kann, wird es eine Reaktion produzieren, die dazu da ist, ähnliche Situationen zu vermeiden. Die Krux hier ist, dass du sehr wahrscheinlich nicht wissen wirst, wann diese Reaktion getriggert wird und warum. Also ist alles, was du in diesen Momenten tun kannst, beobachten, wie du reagierst. Dann kannst du analysieren, ob deine Reaktion der Situation angemessen ist.
Es kann schwierig sein, all das in den Momenten zu tun, wenn sie passieren. Es ist immer eine Möglichkeit später zu reflektieren, wenn die Gefühle nicht mehr so prominent sind. Wenn du zu dem Schluss kommst, dass deine Reaktion genau zu der Situation gepasst hat, gut. Du hast dich genau richtig verhalten. Aber wenn du feststellst, dass deine Reaktion oder deine Gefühle disproportional zu der Situation waren, kannst du versuchen dich zu erinnern, wann du dich das erste Mal so gefühlt hast. Das hilft das aktuelle Erlebnis von den „alten“ Gefühlen zu separieren. Die Trennung der zwei Sachen sollte genug Distanz kreieren, dass du differenzieren kannst, ob du wirklich Angst hast, zu tun, was du dir vorgenommen hast. Und auch, wenn du noch ein bisschen Angst hast, was völlig okay ist, kannst du es eben ängstlich tun. Das ist immer eine Option. Ich finde, dass es mehr Freiraum kreiert, wenn man um diese Dinge, über sich selbst, weiß. Und es hilft zukünftig Situationen einfacher zu navigieren.
Hier ein kleiner Hinweis:
Bei manchen Themen ist es sicherer jemanden zu haben, der einen durch den Prozess begleitet. Wenn du das Gefühl hast, dass du davon profitieren zu können, unterstütze ich dich gerne auf deinem Weg.
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Wo finde ich meine Stärken?
Mir ist es immer wieder passiert, wenn ich jemanden beobachtet habe, der wirklich außergewöhnliche Dinge tat. Manchmal waren es talentbasierte Sachen und manche waren das Produkt von harter Arbeit und Hingabe. Es hat mich immer wieder erstaunt, wenn sich jemand durch sein können besonders hervortat. Das kann sein, wenn jemand außergewöhnlich gut Klavier spielt oder vielleicht etwas dermaßen detailreiches baut, dass ich gedacht hätte es wäre unmöglich, hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen. Solche Großartigkeit zu erleben kann zu der Frage führen, welche Talente man selbst hat. Öfter als ich es zugeben möchte fand ich keine Antwort für mich selbst. Diese Realisation war nicht sehr angenehm. Und sie war auch nicht wahr.
Wenn wir uns unser Leben rückblickend ansehen, neigen wir dazu, uns die großen Erfolge und die großen Niederlagen anzusehen und dies tun wir meist in Relation zu den Erlebnissen der Personen in unserem Umfeld. Heißt, wenn wir uns unsere Erinnerungen ansehen, tun wir das nicht neutral.
Bis jetzt ist mir noch niemand begegnet, der keine Stärken hatte, jeder hat etwas in dem er besonders gut ist. Wem es am schwersten fällt das wahrzunehmen, ist immer die Person selber.
So, was kann man da tun? Ich denke ein effektiver und relativ schneller Weg, um rauszufinden worin du gut bist, ist, sich auf die kleineren Dinge im Leben zu konzentrieren. Große Stärken verstecken sich manchmal hinter genau den Dingen, die wir für zu klein halten, um ihnen viel Beachtung zu schenken. Nimm deinen Alltag und sieh, ob du Sachen findest, in denen du gut bist. Diese müssen nicht offensichtlich etwas gemeinsam haben. Wenn du sehr gründlich sein möchtest, kannst du aufschreiben, was du beobachtest. Es muss nur eine ganz kurze Notiz sein. Vielleicht kannst du die Spülmaschine besonders effektiv einräumen, oder du hörst voller Mitgefühl deiner Freundin zu, die dir zum sechzigsten Mal von ihrem blöden Exfreund erzählt. Sammle diese Momente für eine Weile, es wird nicht lange dauern, bis du eine recht lange Liste zusammen hast. Wenn du deine Liste liest wird sich sicher schon eine Richtung erkennen lassen. Die Dinge, die dir leichtfallen, werden Gemeinsamkeiten haben. Vielleicht ist präzise Organisation involviert, oder visuelles Denken ist etwas, worin du gut bist, eventuell ist es deine Stärke mit deinen Händen zu arbeiten, möglicherweise ist es sogar physische Kraft.
Vor einiger Zeit habe ich jemanden etwas sagen gehört, das mich sehr zum Nachdenken gebracht hat. Ich weiß nicht wer das ursprünglich gesagt oder geschrieben hat, aber es ging so: Fleiß übertrifft Talent, wenn Talent nicht fleißig ist. Das heißt, wenn wir unsere Talente nicht fördern, verkümmern sie. Und um sie zu fördern, müssen wir sie kennen.
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Wie ich das Jahr gut beginne
Neujahresvorsätze. Sie werden mit der Ambition und Motivation gesetzt, das neue Jahr weit besser zu machen als das letzte. Die Intention ist ehrenhaft und ein guter Anfang. Warum sie allerdings oft nicht länger als ein paar Monate eingehalten werden, ist eine der größeren Fragen zu dieser Jahreszeit. Und eigentlich ist die Antwort recht einfach. Häufig setzten wir die Messlatte zu hoch an und sind nicht gerade freundlich mit uns selbst.
Sich Vorsätze und Ziele zu setzten, die das ganze Jahr über aufrechtzuerhalten sind und nicht nach ein paar Wochen aufgegeben zu werden, ist etwas über das ich schon eine Weile nachdenke. Und hier ist was mir aufgefallen ist: Ich beginne, indem ich reflektiere welche Ziele ich mir fürs letzte Jahr vorgenommen hatte. Waren sie realistisch? Habe ich sie in liebevoller Absicht gesetzt? Wenn ja, super! Wenn nein, denke darüber nach, welche Intention hinter den Vorsätzen stand. Warum nehme ich mir dieses Jahr vor fünfmal die Woche ins Fitnessstudio zu gehen? Was steht hinter dieser Idee, welches Bedürfnis soll das neue Verhalten befriedigen? Was soll, in diesem Fall, fit sein, repräsentieren?
Wenn du das herausfindest, kannst du dein Ziel so umformulieren, dass es aus einer liebevollen Intention heraus gestellt wird. Vielleicht bedeutet fit sein für dich, dass du dich leistungsfähig und wohl in deinem Körper fühlst. Frage dich, fühlt es sich so an, wenn du daran denkst, fünf Tage die Woche ins Fitnessstudio zu gehen? Wieder, wenn ja, wundervoll! Wenn nein, was würdest du jemandem sagen, der zu dir kommt und dich fragt, wie er sein Leben gestalten sollte, um sich leistungsstark und wohl in seinem Körper zu fühlen? Ich würde versuchen die Gesamtsituation zu sehen, in der sich derjenige befindet. Wie viel bewegt sich derjenige bisher? Steht viel Zeit zur Verfügung oder eher nicht? Gibt es vielleicht Krankheiten, möglicherweise sogar chronische? All das muss abgewogen werden, wenn man einen Plan für jemanden anderes macht. Immerhin ist er dazu bestimmt, dass die Person ihn einhalten kann. Jetzt die Frage, tust du das für dich selbst?
Ich selber habe Jahr für Jahr vergessen, dass ich niemals jemanden so behandeln würde, wie ich mit mir selber umgehe, wenn ich Vorsätze für das neue Jahr setze. Vielleicht sollte ich mir aber ein Beispiel daran nehmen, wie ich mit anderen umgehe und nicht so streng mit mir selber sein. Letztes Jahr war ich überzeugt, dass ich mir gute Ziele gesetzt habe. Und für einen Teil der Liste stimmt das auch. Allerdings war nicht alles, was ich geschrieben habe, schaffbar, was unweigerlich dazu geführt hat, dass ich „versagt“ habe. Um ehrlich zu sein, werden wir manchmal nicht erreichen, was wir uns vornehmen und das ist okay. Aber jeder einzelne von uns verdient es liebevoll behandelt zu werden, besonders von uns selbst.
So lasst uns beginnen, indem wir uns Neujahresvorsätze setzen mit Zugewandtheit im Vordergrund. Es wird so viel leichter sein sie das ganze Jahr einzuhalten, egal welche es sind.
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